Psychiatrisch erkrankte Menschen mit Diabetes stellen eine besondere therapeutische Herausforderung dar: Neben der psychischen Grunderkrankung erschweren kognitive Einschränkungen, mangelnde Krankheitseinsicht und komplexe Medikamentenregime häufig die adäquate Stoffwechseleinstellung. In diesem Vortrag liegt der Fokus auf der Versorgung psychiatrisch erkrankter Diabetiker. Es werden die Wechselwirkungen zwischen Psychopharmaka und dem Glukosestoffwechsel beleuchtet, ebenso wie Besonderheiten bei der Insulin- und oralen Antidiabetikaeinstellung im psychiatrischen Kontext. Darüber hinaus werden praxisnahe Ansätze zur Förderung eines gesünderen Lebensstils aufgezeigt – darunter auch sogenannte „Hafertage“ als niedrigschwellige, effektive Intervention zur Blutzuckersenkung. Ziel ist es, praxisorientierte Strategien vorzustellen, mit denen psychiatrisch tätige Ärztinnen und Ärzte sowohl die psychische Stabilität als auch die Stoffwechselgesundheit ihrer Patient:innen verbessern können.